Redaktion

Der Mann von morgen

Franz Barg­mann kam aus dem Erz­ge­bir­ge nach Ber­lin. Das Gitar­ren­spiel gab ihm der Vater mit auf den Weg. Als Mit­glied der Band Came­ra fei­er­te er ers­te Erfol­ge. Die Trup­pe flog aus­ein­an­der und ihm um die Ohren. Heu­te spielt er unter ande­rem gemein­sam mit Micha­el Rother und Hans Lam­pe und auch an der Sei­te von Lüül. Sie alle betrach­tet er als sei­ne Lehr­meis­ter. Franz greift damit etwas auf, nicht um es end­los zu kopie­ren. Er baut dem »Kraut­rock« eine Brü­cke in die Zukunft. Wir tra­fen einen sym­pa­thi­schen jun­gen Mann, der beseelt ist von Musik und der unse­re kom­ple­xe Gegen­wart hell­wach zu beschrei­ben weiß.

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Es ist vorbei, Junimond

Am 21. August 2022 fand man sich zusam­men, um 26 Jah­re nach sei­nem Tod, mit­ten in Kreuz­berg einen Rio-Reiser-Platz ein­zu­wei­hen. Nik­el Pal­lat sang im herr­li­chen Son­nen­schein, Clau­dia Roth gab ihren poli­ti­schen Segen und mit der Erin­ne­rung an Ton Stei­ne Scher­ben fei­er­te der Ber­li­ner Stadt­be­zirk sei­nen ver­lo­re­nen Sohn Rio Rei­ser und zugleich auch sich selbst. Am Ran­de der Sze­ne­rie begeg­ne­te Gerd einer lebens­froh täto­wier­ten Frau, die ihm deut­lich mach­te, wel­che Spu­ren die Musik von Rio Rei­ser hin­ter­las­sen hat.

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Hausbesuch in Hamburg

Hol­ger Mat­thies, Jahr­gang 1940, lebt und arbei­tet bis heu­te in sei­ner Geburts­stadt Ham­burg. Als visio­nä­rer Gestal­ter von Pla­ka­ten und Schall­plat­ten­ta­schen hat sein Name seit den 1960er Jah­ren einen gro­ßen Klang. Im Inter­view mit Gerd Siek­mann sprach er über sei­nen Zugang zu Jazz und Rock­mu­sik, über den Mut und die Not­wen­dig­keit zur pla­ka­ti­ver Pro­vo­ka­ti­on und über Her­aus­for­de­run­gen und Mög­lich­kei­ten bei sei­nen auf­wän­di­gen Foto­in­sze­nie­run­gen im vor­di­gi­ta­len Zeit­al­ter. Wir dan­ken sehr für die­ses Gespräch.

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Mit Emil auf der Autobahn

Bei der Aus­stel­lung »Cover Art« in der Gale­rie Stihl Waib­lin­gen wer­den Emil Schults Kraftwerk-Entwürfe eben­so gezeigt, wie Ruther­ford Changs Beatles-Hommage »White Albums«. Bei der Aus­stel­lungs­er­öff­nung am 1. Juli 2022 traf Gerd die Künst­ler. Mit Emil Schult, der unser Buch- und Aus­stel­lungs­pro­jekt maß­geb­lich unter­stütz­te, war es ein freu­di­ges Wie­der­se­hen. Gemein­sam bega­ben sich Gerd und Emil heim­wärts auf die Auto­bahn in Rich­tung Köln. Die Fahrt bot reich­lich Zeit zum Gespräch und Gerd war über­rascht, wie Emil trotz all der aktu­el­len Kri­sen mit unge­bro­che­nem Opti­mis­mus in die Zukunft der Mensch­heit schaut.


Sascha Bro­sa­mer | Ruther­ford Chang | Emil Schult | Gerd Siekmann

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Von Null auf Hundert

Mit­te der 1960er Jah­re stand Mar­cel­li­no Hudal­la, Jahr­gang 1949, bei The Cer­ties und The Dan­dys als Sän­ger auf der Büh­ne. 1969 ent­kam er der Bun­des­wehr durch einen Umzug nach West-Berlin. Bei der Bert­hold A.G. arbei­te­te der gelern­te Schrift­set­zer im neu­ar­ti­gen Foto­satz. Am 4. Sep­tem­ber 1970 star­te­te er mit gefälsch­tem Pres­se­aus­weis bei einem Jimi Hen­drix Kon­zert in der Deutsch­land­hal­le eine rasan­te Kar­rie­re als Konzert- und Band­fo­to­graf. Eines sei­ner Hen­drix Por­träts schaff­te es zu sei­nem Erstau­nen sofort auf die Titel­sei­te des Musik­jour­nals »POP«. Auf eini­gen Kon­zert­pla­ka­ten fan­den wir sei­ne Signa­tur. Nun besuch­ten wir ihn in sei­nem neu­en Domi­zil in Köln und er skiz­zier­te uns sei­nen Wer­de­gang in den wil­den 60er und 70er Jah­ren. Und Mar­cel­li­no hat tat­säch­lich was erlebt, kann­te alle und jeden, traf die gro­ßen und die klei­nen Grö­ßen der deut­schen und der inter­na­tio­na­len Rock­mu­sik und war immer zur Stel­le, um das rich­ti­ge Bild zu machen. Und all das schil­dert er so unprä­ten­ti­ös, mit Humor und Selbst­iro­nie, dass sich sei­ne vie­len Aufs und Abs zu einem leben­di­gen Zeit­bild ver­dich­ten. Mehr über die­sen sym­pa­thi­schen, nim­mer­mü­den Self­made­man gibt es hier: www.marcellino-alive.rocks

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Des Rätsels Lösung

Nach mehr als vier Jahr­zehn­ten ist es schwie­rig, Gestal­ter oder Foto­gra­fen von unsi­gnier­ten Kon­zert­pla­ka­ten prä­zi­se zu bestim­men. Auch wenn sich noch Band­mit­glie­der aus­fin­dig machen las­sen, ist die Erin­ne­rung oft unge­nau. Manch gut gemein­ter Hin­weis führt ins Lee­re, weil sich nie­man­den mehr fin­det, der die Ver­mu­tung bestä­ti­gen kann. Um so mehr hat uns eine Nach­richt von Rochus Sowa gefreut. Ein Bekann­ter hat­te ihn auf unser Buch und die Aus­stel­lung im Bröhan Muse­um auf­merk­sam gemacht und er fand sich dar­in wie­der. In einer umfas­sen­den Mail gab er sich als Schöp­fer des Grob­schnitt Pla­ka­tes auf Sei­te 109 zu erken­nen. Im Jahr 1971 nahm Rochus Sowa ein Stu­di­um der Male­rei an der  Folk­wang­schu­le in Essen auf. Von sei­nem 1970 ent­stan­de­nen Kreu­zi­gungs­bild »ER und sein Abbild«, das ursprüng­lich nicht als Pla­kat gedacht war, fühl­te sich die Hage­ner Rock­grup­pe Cha­ring Cross ange­spro­chen und beauf­trag­te ihn, unter Ver­wen­dung des Bil­des ein Kon­zert­pla­kat zu gestal­ten. Nach­dem sich die Band 1971 in Grob­schnitt umbe­nann­te, ver­wen­de­te sie das Pla­kat­mo­tiv auch unter dem neu­en Namen. Für Grob­schnitt stand das Pla­kat am Anfang einer lan­gen Musik­kar­rie­re. Rochus Sowa wech­sel­te spä­ter von der Kunst zur Phi­lo­so­phie und mach­te sie zu sei­ner Lebens­auf­ga­be. Im Buch ist sein Name nicht zu fin­den, aber wir wol­len ihn hier gern bezeu­gen. Bei künf­ti­gen Sta­tio­nen kön­nen wir nun auch in der Aus­stel­lung auf den jun­gen Künst­ler Rochus Sowa ver­wei­sen. (Gra­phik und Foto: Rochus Sowa, 1970, Privatbesitz)

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Marja Burchard im Gespräch

Was wur­de aus den Träu­men von Frei­heit, fried­vol­lem Mit­ein­an­der und indi­vi­du­el­ler Selbst­ver­wirk­li­chung jen­seits von Kon­sum und Kom­merz? Die Fra­ge haben wir Mar­ja Bur­chard so nicht gestellt, aber bei unse­rem Gespräch in ihrem Tour­bus gab sie uns eine umfas­sen­de Antwort.

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Embryo in Berlin

Beim »XJazz! Fes­ti­val« in der Emmaus-Kirche in Berlin-Kreuzberg spiel­te Embryo ein ful­mi­nan­tes Kon­zert. Zuvor hat­ten wir Gele­gen­heit mit Mar­ja Bur­chard ins Gespräch zu kom­men. Die Toch­ter des ver­stor­be­nen Band­grün­ders Chris­ti­an Bur­chard (1945–2018) ist seit 2016 das fun­keln­de Zen­tral­ge­stirn der For­ma­ti­on. Im Tour­bus fan­den wir einen ruhi­gen Platz, um ein Inter­view mit ihr zu dre­hen. Offen, unprä­ten­ti­ös und emo­tio­nal erzähl­te Mar­ja von ihrem künst­le­ri­schen Wer­de­gang, von der Lie­be zu ihrem Vater und ihrer Lie­be zur Musik. Unter ihrer weib­li­chen Regie ist Embryo heu­te eine jun­ge Band, die ihre gro­ße Tra­di­ti­on als leben­di­ge Idee wei­ter­ent­wi­ckelt und nicht als schwe­re Last mit sich trägt. Rund um den inne­ren Kreis ist die Band noch immer ein wand­lungs­fä­hi­ges Kol­lek­tiv, mit Mar­ja Bur­chard als äußerst sym­pa­thi­schem Gravitationskern.
Mehr Infor­ma­tio­nen: www.embryo.jimdosite.com

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Jenseits der Autobahn

Emil Schult gestal­te­te für KRAFTWERK stil­prä­gen­de Plat­ten­co­ver und Kon­zert­pla­ka­te, schrieb Song­tex­te und gehör­te eine Zeit lang als Gitar­rist zur Band. Im Juni 2021 tra­fen wir ihn in sei­nem Ate­lier in Vier­sen. Unser Inter­view wur­de ein beein­dru­cken­der Mono­log, den wir unge­schnit­ten in der Aus­stel­lung zei­gen. Emil Schult beschreibt die Ent­wick­lung der elek­tro­ni­schen Musik im 20. Jahr­hun­dert bis in die Gegen­wart. Wir tra­fen einen kom­pro­miss­lo­sen Mann der Moder­ne, der sich über die Chan­cen und Risi­ken der digi­ta­len Welt im Kla­ren ist.
Mehr Infor­ma­tio­nen: www.emilschult.de

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Der Sensenmann

1970 erschien das Dop­pel­al­bum »Yeti« von Amon Düül II. Das Cover wur­de auch als Pla­kat­mo­tiv ver­wen­det. Gern woll­ten wir das iko­no­gra­phi­sche Foto zum Titel­bild unse­res Buches machen. Den Musi­ker und Foto­graf Falk Rogner tra­fen wir im Febru­ar 2022 in Süd­deutsch­land. Die Gestal­tung unse­res Buch­ti­tels fand sei­ne vol­le Zustim­mung. In einem span­nen­den Inter­view erzähl­te er zudem, wie sei­ner­zeit das Bild ent­stan­den ist.

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